Die TET Offensive
"chúc mừng năm mới"
Frohes neues Jahr Euch allen!
Ok, ok ist jetzt schon drei Tage her, aber die Nachwehen des vietnamesisch- chinesischen Neujahrsfestes sind ueberall noch deutlich zu spuehren.
Wie? Tet Fest, nie gehoert?
Also das geht so:
Zwei bis drei Tage vor den Hauptfeierlichkeiten am 6.und 7. nimmt der Vietnamese sich schonmal frei (macht seinen Laden dicht) und putzt das Haus, streicht nochmal die Tueren, laesst das Moped gruendlich waschen und verpasst seinen Kindern einen neuen bunten Mundschutz. Dann wird ein moeglichst grosser Mandarinenbaum gekauft, mit dem Moped, zusammen mit anderen Gruenpflanzen und Tonnen von Suessigkeiten, Bier und Essen nach hause gekarrt und weihnachtsbaummaessig geschmueckt. Der Laden wird ausgeraeumt und ein Tisch mit viel,viel Essen drauf hingestellt.
Jetzt versammelt man sich in grossen Gruppen und knipst sich so dermassen die Lapmen aus das kurze Zeit spaeter ganz Vietnam voruebergehend ausser Betrieb ist. Das einzige was noch geoffnet hat sind Frisoere (Frau will ja schliesslich gut aussehen), Biergeschaefte (....) und Mopedwaeschereien...
Unser Silvester haben wir an einem Fluss mit tausenden Vietnamesen gefeiert. Man sitzt an Kindertischen, bekommt eine Kiste Bier hingestellt und es gibt alles moegliche zu Essen. Jeder versucht so schnell es geht so betrunken wie moeglich zu sein, um zwoelf gibts ein Feuerwerk und knapp eine Minute spaeter sitzten alle auf ihrem Moped, die Tische und Stuehle werden in rekordgeschwindikeit gestapelt und es sieht aus als waer nix gewesen. Bis zum naechsten abend.....
Tet dauert uebrigens zwei wochen!! Wenn man allerdings bedenkt das man hier Urlaub oder Wochenenden nicht wirklich benutzt ist das auch kein Wunder. Fotos gibt es wenig, ging alles so schnell.... gibts aber spaeter ,jetzt erstmal der Reihe nach:
Von Chau Doc an der kambodschanischen Grenze und aus Saigon hatten wir uns ja mal eben schriftlich gemeldet und auch schon ein bisschen erzaehlt daher jetzt hier die Bilder von unserer Mopedtour durch das Mekondelta, seinen Shrimp und Fischfarmen und den unglaublich herzlichen Menschen die uns beherbergt, mit uns gegessen und getrunken, viel getrunken haben, Affenschnaps :-)
Nach der Tour sind wir von Chau Doc aus direkt nach Saigon weiter gefahren und waren sofort verliebt....Jan berichtete. Ein paar kleine Eindruecke:
In Saigon sind wir abends in einen Bus Richtung Norden eingestiegen und morgens in den franzoesischen Alpen aufgewacht. Kuehle klare Bergluft auf 1500m, Fruestueck auf dem Balkon mit Ausblick....
Kein Wunder. Dalat, so hiess unser Reiseziel war mal ein Franzoesischer Kur- und Ferienort, wo sich die Kolonialherren vom stressigen Saigon erholten.
Es war ein schoener und enspannender Kontrast und wir waeren gern noch einen Tag laenger geblieben aber haetten dann wohl keinen Fahrer mehr fuer die naechste Mopedtour bekommen, weil ja bald Tet Fest ist und da natuerlich alle zuhause bei ihren Familien sein wollten. An Tet fahren zwar alle Vietnamesen Moped, aber man muesste komplett wahnsinnig sein, aufzusteigen. Selbst die Strasse ueberqueren wir nur mit aeusserster Vorsicht.
Daher sind wir schon am naechsten morgen zu einer fuenf taegigen Mopedtour Richtung Norden aufgebrochen. Die Tour war viel organisierter und damit auch touristischer als unsere vorangegangen. Aber auch ziemlich interessant, weil unsere Fahrer beide sehr gut Englisch konnten und sehr viel ueber Vietnam heute und frueher zu erzahlen hatten.
Die Tour fuehrte uns vorbei an Reisfeldern, Kaffe, Tee, Pfeffer, Gummiplantagen ueber einen Teil des Ho Chi Minh Pfades, entlang der Laotischen Grenze und durch die Wolkenverhangenen Berge nach Hoi An.
Hier erstmal Frankreich: und die Tour von Dalat nach Hoi An:
Nach fuenf Tagen vietnamesische Provinz ohne Kontakt zu anderen Touristen nach Hoi An zu fahren ist keine gute Idee.
Man kommt sich vor als ob man in einen riesigen Souvenirstand voller Pauschaltouristen geworfen wurde. Die eigentlich wunderschoene Stadt konnte man nur nachts erkunden, weil man sie Tagsueber vor lauter Touristen einfach nicht gesehen hat... Nach nur zwei Tagen sind wir nach Da Nang bzw. My An Beach gefluechtet. Das eigentlich haette genauso Touristenueberlaufen sein muessen... wars aber nicht :) Offensichtlich waren alle ueber Tet woanders. So konnten wir ein bisschen am verlassenen Strand entlang gehen durch eine teilweise verlassene Stadt wandern und haben doch noch den Ort gefunden wo sich alle Vienamesen treffen um gemeinsam das neue Jahr zu feiern, fantastisches Fest, wieder mal alles richtig gemacht:
Nach einem kurzen Besuch der Marmorberge mit vielen Hoehlen und Schreinen und unglaublich vielen vietnamesischen Kindern sind wir mit dem Zug ins 100km entfernte Hue aufgebrochen wo ich jetzt auch im Hotel sitze, bei 14 Grad und Regen und endlich mal das Blog weiterschreibe. Aber Meckern steht uns eigentlich nicht zu... Morgen werden wir uns noch die alte Kaiserstadt anschauen und uns dann fuers erste von Vietnam verabschieden und nach Laos weiterfahren und uns fuer eine Woche in den Urwald absetzten. Von Nordlaos dann spaeter wieder zurueck nach Vietnam, in den Norden und von da dann nach China. So ist der bisherige Plan, Aenderungen vorbehalten.
Der Fug ist umgebucht, d.h. wir fliegen nun gemeinsam am 17.03 wieder zurueck ins vom Fruehling angewaermte Hamburg.
Wir vermissen Euch alle und kriegen bei grau in grau und Nieselregen eine ungefaehre Vorstellung wie es euch im Winter so ergangen ist.
Zum Schluss noch unsere neue Fotoreihe zum Thema Mopedbeladung und Sicherheit im Strassenverkehr, wird in Laos vortgesetzt.
Immerhin tragen alle Helm, naja fast alle...
Viele Gruesse aus dem verregneten Zentralvietnam
Jan und Christian
Frohes neues Jahr Euch allen!
Ok, ok ist jetzt schon drei Tage her, aber die Nachwehen des vietnamesisch- chinesischen Neujahrsfestes sind ueberall noch deutlich zu spuehren.
Wie? Tet Fest, nie gehoert?
Also das geht so:
Zwei bis drei Tage vor den Hauptfeierlichkeiten am 6.und 7. nimmt der Vietnamese sich schonmal frei (macht seinen Laden dicht) und putzt das Haus, streicht nochmal die Tueren, laesst das Moped gruendlich waschen und verpasst seinen Kindern einen neuen bunten Mundschutz. Dann wird ein moeglichst grosser Mandarinenbaum gekauft, mit dem Moped, zusammen mit anderen Gruenpflanzen und Tonnen von Suessigkeiten, Bier und Essen nach hause gekarrt und weihnachtsbaummaessig geschmueckt. Der Laden wird ausgeraeumt und ein Tisch mit viel,viel Essen drauf hingestellt.
Jetzt versammelt man sich in grossen Gruppen und knipst sich so dermassen die Lapmen aus das kurze Zeit spaeter ganz Vietnam voruebergehend ausser Betrieb ist. Das einzige was noch geoffnet hat sind Frisoere (Frau will ja schliesslich gut aussehen), Biergeschaefte (....) und Mopedwaeschereien...
Unser Silvester haben wir an einem Fluss mit tausenden Vietnamesen gefeiert. Man sitzt an Kindertischen, bekommt eine Kiste Bier hingestellt und es gibt alles moegliche zu Essen. Jeder versucht so schnell es geht so betrunken wie moeglich zu sein, um zwoelf gibts ein Feuerwerk und knapp eine Minute spaeter sitzten alle auf ihrem Moped, die Tische und Stuehle werden in rekordgeschwindikeit gestapelt und es sieht aus als waer nix gewesen. Bis zum naechsten abend.....
Tet dauert uebrigens zwei wochen!! Wenn man allerdings bedenkt das man hier Urlaub oder Wochenenden nicht wirklich benutzt ist das auch kein Wunder. Fotos gibt es wenig, ging alles so schnell.... gibts aber spaeter ,jetzt erstmal der Reihe nach:
Von Chau Doc an der kambodschanischen Grenze und aus Saigon hatten wir uns ja mal eben schriftlich gemeldet und auch schon ein bisschen erzaehlt daher jetzt hier die Bilder von unserer Mopedtour durch das Mekondelta, seinen Shrimp und Fischfarmen und den unglaublich herzlichen Menschen die uns beherbergt, mit uns gegessen und getrunken, viel getrunken haben, Affenschnaps :-)
Nach der Tour sind wir von Chau Doc aus direkt nach Saigon weiter gefahren und waren sofort verliebt....Jan berichtete. Ein paar kleine Eindruecke:
In Saigon sind wir abends in einen Bus Richtung Norden eingestiegen und morgens in den franzoesischen Alpen aufgewacht. Kuehle klare Bergluft auf 1500m, Fruestueck auf dem Balkon mit Ausblick....
Kein Wunder. Dalat, so hiess unser Reiseziel war mal ein Franzoesischer Kur- und Ferienort, wo sich die Kolonialherren vom stressigen Saigon erholten.
Es war ein schoener und enspannender Kontrast und wir waeren gern noch einen Tag laenger geblieben aber haetten dann wohl keinen Fahrer mehr fuer die naechste Mopedtour bekommen, weil ja bald Tet Fest ist und da natuerlich alle zuhause bei ihren Familien sein wollten. An Tet fahren zwar alle Vietnamesen Moped, aber man muesste komplett wahnsinnig sein, aufzusteigen. Selbst die Strasse ueberqueren wir nur mit aeusserster Vorsicht.
Daher sind wir schon am naechsten morgen zu einer fuenf taegigen Mopedtour Richtung Norden aufgebrochen. Die Tour war viel organisierter und damit auch touristischer als unsere vorangegangen. Aber auch ziemlich interessant, weil unsere Fahrer beide sehr gut Englisch konnten und sehr viel ueber Vietnam heute und frueher zu erzahlen hatten.
Die Tour fuehrte uns vorbei an Reisfeldern, Kaffe, Tee, Pfeffer, Gummiplantagen ueber einen Teil des Ho Chi Minh Pfades, entlang der Laotischen Grenze und durch die Wolkenverhangenen Berge nach Hoi An.
Hier erstmal Frankreich: und die Tour von Dalat nach Hoi An:
Nach fuenf Tagen vietnamesische Provinz ohne Kontakt zu anderen Touristen nach Hoi An zu fahren ist keine gute Idee.
Man kommt sich vor als ob man in einen riesigen Souvenirstand voller Pauschaltouristen geworfen wurde. Die eigentlich wunderschoene Stadt konnte man nur nachts erkunden, weil man sie Tagsueber vor lauter Touristen einfach nicht gesehen hat... Nach nur zwei Tagen sind wir nach Da Nang bzw. My An Beach gefluechtet. Das eigentlich haette genauso Touristenueberlaufen sein muessen... wars aber nicht :) Offensichtlich waren alle ueber Tet woanders. So konnten wir ein bisschen am verlassenen Strand entlang gehen durch eine teilweise verlassene Stadt wandern und haben doch noch den Ort gefunden wo sich alle Vienamesen treffen um gemeinsam das neue Jahr zu feiern, fantastisches Fest, wieder mal alles richtig gemacht:
Nach einem kurzen Besuch der Marmorberge mit vielen Hoehlen und Schreinen und unglaublich vielen vietnamesischen Kindern sind wir mit dem Zug ins 100km entfernte Hue aufgebrochen wo ich jetzt auch im Hotel sitze, bei 14 Grad und Regen und endlich mal das Blog weiterschreibe. Aber Meckern steht uns eigentlich nicht zu... Morgen werden wir uns noch die alte Kaiserstadt anschauen und uns dann fuers erste von Vietnam verabschieden und nach Laos weiterfahren und uns fuer eine Woche in den Urwald absetzten. Von Nordlaos dann spaeter wieder zurueck nach Vietnam, in den Norden und von da dann nach China. So ist der bisherige Plan, Aenderungen vorbehalten.
Der Fug ist umgebucht, d.h. wir fliegen nun gemeinsam am 17.03 wieder zurueck ins vom Fruehling angewaermte Hamburg.
Wir vermissen Euch alle und kriegen bei grau in grau und Nieselregen eine ungefaehre Vorstellung wie es euch im Winter so ergangen ist.
Zum Schluss noch unsere neue Fotoreihe zum Thema Mopedbeladung und Sicherheit im Strassenverkehr, wird in Laos vortgesetzt.
Immerhin tragen alle Helm, naja fast alle...
Viele Gruesse aus dem verregneten Zentralvietnam
Jan und Christian
christjan - Feb 9, 15:38